Foto: Joachim E. Röttgers


Unsere Geschichte

Die Geschichte unseres Vereins begann damit, eine junge Frau, ihre 3 Kinder und ihre Schwiegermutter vor Ausbeutung und sexuellen Übergriffen zu schützen. Gemeinsam mit ihrem Mann war die junge Frau von Syrien in den Libanon geflohen. Ihr Mann war im Herbst 2015 allein nach Deutschland weitergeflüchtet und suchte im November 2015 verzweifelt Hilfe. Seine Frau, seine Mutter und drei kleine Kinder warteten im Libanon darauf, nachreisen zu dürfen. Für ein halbes Jahr hatte die Familie Geld für ein Zimmer und Nahrung gespart. Doch nun ging das Geld zur Neige, und es schien lange noch nicht klar, wie es in Deutschland weitergehen konnte.

Wir entschieden, die Familie im Libanon – eine junge Frau mit drei Kindern im Alter von 9 Monaten, 2 Jahren und 5 Jahren sowie ihre Schwiegermutter – zu unterstützen. Wir, das waren 15 Einzelpersonen und Paare, die sich mit unterschiedlichen Beiträgen beteiligten.

Ursprünglich als kurzfristige Hilfsaktion gedacht, weitete sich diese Unterstützung aus: Aufgrund der unmenschlichen Entscheidungen der deutschen Regierung zur Aussetzung des Familiennachzugs im März 2016 war diese Unterstützung über zwei Jahre lang notwendig. Ein Ende fand die Aktion im Februar 2018 durch die Aufnahme der Familie in Kanada. Der junge Familienvater durfte mit seinem Vater Ende September 2018 aus Deutschland zu seiner Familie nach Kanada reisen. Nach mehr als drei Jahren Trennung war die Familie endlich wieder zusammen und in Sicherheit.

Insgesamt 17.517 € setzte die Initiative in dieser Zeit für die Sicherheit der jungen Familie im Libanon ein. Zusätzlich hat der Familienvater einen Beitrag geleistet, nachdem er Deutsch gelernt und eine Stelle als Fahrer bei einem sozialen Dienst gefunden hatte. Wir konnten damit verhindern, dass die Frau sich oder ihre Kinder Ausbeutung oder sexuellen Übergriffen aussetzen musste, um zu überleben.

Die Geschichte geht weiter

Die Geschichte geht weiter: Während wir diese einzelne Familie unterstützten und mit ihr in Verbindung waren, wurde uns immer dringlicher bewusst, dass sehr viel mehr Hilfe notwendig ist. Wir wollen mehr Menschen unterstützen und uns stärker, als wir es bereits in örtlichen Initiativen tun, gegen die Ursachen von Flucht einsetzen.

Für die Gründung eines Vereins sprach, dass er als Institution, die öffentlich Rechenschaft über die Mittelverwendung ablegt, für mehr Menschen ein vertrauensvolles Gegenüber sein kann als unsere private Initiative es vermochte. Mehr Förderer*innen anzusprechen und zu gewinnen ist notwendig, um mehr Menschen beistehen zu können, die sonst keine Hilfe finden. Sichere Unterstützung zusagen – bei individueller Hilfe, bei Projektförderungen und auch beim Engagement gegen Fluchtursachen – können wir nur, wenn wir viele verlässliche Förderer*innen gewinnen.

Wir sind deshalb ganz besonders dankbar für regelmäßige Hilfe durch verlässliche Fördermitglieder.