Weltkarte: GESETZE ZUR SEXUELLEN ORIENTIERUNG IN DER WELT - 2019Ilga World

Viele LSBTTIQ-Geflüchtete wurden in Athen seit Januar 2023 obdachlos, weil im Dezember 2022 das von der EU geförderte Wohnprogramm ESTIA II für besonders vulnerable Geflüchtete endete. Einige könnten in Flüchtlingslager ziehen, aber die Angst vor Verfolgung und Gewalt ist groß. Tabitha*, die jetzt im Maison Chacha wohnt, sagte: “Ich will nie mehr in dieses Lager zurückkehren!” Die Transfrau ist vor einem Jahr aus einem Lager geflohen, weil sie dort geschlagen, verhöhnt und vergewaltigt wurde.

Im Herbst 2023 hat das Ende des EU-unterstützten Helios-Programms für anerkannte Flüchtlinge die Situation für Geflüchtete zusätzlich verschlimmert. Seitdem benötigen vermehrt anerkannte LSBTTIQ-Geflüchtete Schutz und Unterstützung, um Arbeit suchen und ein selbständiges Leben beginnen zu können.

Das Maison Chacha, eine 3-Zi.-Wohnung im Zentrum Athens, bietet LSBTTIQ-Geflüchteten Schutz. Zudem werden sie von einem Caseworker in ihren Asylverfahren und bei der Integration unterstützt.

Schutz, medizinische Versorgung, Rechtshilfe

Im Maison Chacha erhalten LSBTTIQ-Geflüchtete neben dem Wohnangebot auch Beratung, Mittel für den Lebensunterhalt, bei Bedarf Vermittlung in medizinische Versorgung, therapeutische Begleitung und Rechtshilfe, Angebote zur Integration wie z.B. Sprachkurse, Workshops, Informationen zum Leben in Griechenland sowie Vermittlung in Praktika, Fortbildungen oder Arbeit.

Um dieses Angebot finanzieren zu können, sind wir dringend auf Spenden angewiesen.

Die 3 LSBTTIQ-Geflüchteten im “Maison Chacha” brauchen:
– Lebensunterhalt mtl. je 100 €
– Medikamente mtl. 40 €
– Warme Kleidung je 100 €
– Rechtshilfe je 400 €   

– Strom/Heizung/Wasser mtl. ca. 180 €

Verfolgung und Todesdrohungen  – Menschenrechtsverletzungen zwingen zur Flucht

Viele Mitglieder der LSBTTIQ-Community müssen aus ihrer Heimat fliehen, weil sie dort verfolgt und teilweise sogar mit dem Tod bedroht werden. In 69 Staaten ist Homosexualität strafbar.

In Brunei, dem Iran, Jemen, Mauretanien, Nigeria, Uganda und Saudi-Arabien droht Mitgliedern der LSBTTIQ-Community aufgrund menschenfeindlicher Gesetze die Todesstrafe. In fünf weiteren Ländern (Afghanistan, Pakistan, Katar, Somalia und den Vereinigten Arabischen Emirate) ist die Todesstrafe möglich.

In vielen Ländern sind sowohl staatliche Behörden als auch Kirchenvertreter*innen an der Verfolgung von LSBTTIQ beteiligt. Oft verweigern sie ihnen jeglichen Schutz vor Anfeindungen und Gewalt.

Auch in ihren Zufluchtsländern sind LSBTTIQ-Geflüchtete oft weiterhin Verfolgung und Diskriminierung ausgesetzt. Sie werden vielfach ausgebeutet, bedroht und erleben psychische und körperliche Gewalt.

Die Verwirklichung von Menschenrechten für LSBTTIQ ist ein wichtiges Ziel von just human.

2022 hat just human insgesamt 32 LSBTTIQ unterstützt, die vor Krieg und Verfolgung aus dem Iran, China, Kamerun, der DR Kongo, Marokko, Tunesien und der Ukraine fliehen mussten. Zudem setzt sich just human mit anderen Engagierten, z.B. als Mitglied von ILGA, im Bündnis “Queere Nothilfe Ukraine”, im Bündnis “Queere Nothilfe Uganda” und im AK LSBTTIQ der Stadt Stuttgart, für Menschenrechte von LSBTTIQ ein.

Jede Spende ermöglicht Unterstützung und ist ein wirksames Zeichen der Solidarität.

(*Namen geändert)